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6. Oktober 2010

Herbsterinnerungen #04: Die alte Hana

Hi, ihr Süßen!

Die beiden Videos einer bezaubernden Youtuberin namens MsInterrupted, die sehr interessante Videos macht, haben mich zu diesem herbstlichen Blogpost inspiriert.
Den ersten Teil des Videos findet ihr hier, den zweiten hier.

Es geht um mich, aber irgendwie doch um einen Mensch, der mir total fremd ist. Ich habe keine Ahnung warum, aber im Nachhinein sich in mein altes Ich hinein zu versetzen ist schon ein gewaltiger Kraftakt. Vielleicht, weil alles so unglaublich anders ist.
Dennoch ist der Herbst meiner Meinung nach die richtige Jahreszeit, um einen Blick auf das Vergangene zu werfen, da man ab Ende November ja schon wieder so furchtbar besinnlich wird.
Und glaubt mir, ich möchte kein Mitleid erregen damit, dass ich früher eine Außenseiterin war oder so - glaubt mir, mir hat es total gefallen, anders als alle anderen zu sein und nicht mit dem Strom zu schwimmen.

Wer also nicht irgendwas über mich lesen will, sollte an dieser Stelle wegklicken! ;)
Nur ein gut gemeinter Rat ...

Okay - ich denke, ich rede von mir so etwa ab der 5. bis zum Ende der 10. Klasse. Ich denke, diese Jahr  waren echt prägend, meine dunkle Zeit sozusagen. Es  fing an damit, dass ich in der 5. Klasse als einzige meiner alten Klasse (unbeabsichtigt, weil eine meiner Freundinnen wegen schlechter Noten aufs Internat geschickt wurde, während die andere spontan wegen eines neuen Jobs des Vaters umgezogen ist) in eine völlig fremde Klasse kam, die voller Raufbolde war. Naja, in der Zeit hatte ich einige Freunde, aber ich war schon immer das Mädel, dass nicht um jeden Preis auffallen wollte, sondern höchstens positiv dadurch, dass ich Hobbies wie Chor oder Trompete spielen, Pfadfinder oder Klavier spielen hatte Und natürlich hatte ich auch dort meine Freunde, obwohl ich mich nicht mit allen verstand.
Alles in Allem war diese Zeit okay bis auf die Tatsache, dass wirklich einige aus meiner Verwandtschaft starben, was mir innerlich natürlich zusetzte und man nahm wohl an, dass eine 10jährige alleine mit ihrer Trauer zurecht kam, weil ja alle an dem Tod zu trauern hatten. Damals schwieg ich einfach, um die Anderen nicht zu belasten. Ich will ihnen keine Vorwürfe machen, aber ich glaube, dass ich es inzwischen hätte anders machen und sie einfach das Thema Trauer ansprechen sollen. Inzwischen weiß ich, dass ich das Ganze besser verarbeiten, wenn ich Menschen, denen ich vertrauen kann, darüber rede und damals hätte ich ja schon Sid gehabt.
Ihr wisst ja, seit der 6. Klasse waren wir echt gut befreundet. Ich hatte also nie das Problem, mich wirklich ganz allein auf der Welt zu fühlen, wie andere es vielleicht in ihrer Jugend mitmachen mussten. Ich kenne sogar leider einige traurige Beispiele - auch welche ohne Happy End. Aber dazu habe ich bereits bei der Herbsterinnerung #02 über den Tod etwas geschrieben.

Doch dann kam die Realschulzeit und in den ersten beiden Jahren fühlte ich mich wirklich seltsam, insbesondere in der 8. Klasse. Diese Klasse war irgendwie ein fremdes Umfeld. Ich meine, ich möchte jetzt nicht so beleidigend werden, aber ich fühlte mich einfach nicht wohl, wenn die eine als Schülerin der 7. Klasse schon einen Freund, der Mitte 20 war, hatte und daher von allen bewundert wurde. Auch fand ich Saufen und Rauchen, Lieblingshobbies meiner Klassenkameradinnen, toll und gehörte somit schon mal nicht dazu.

Okay, vielleicht fanden die es einfach toll, schon so erwachsen zu sein und schon mit 13 einen festen Freund zu haben. Selbst eine damalige Freundin von mir gab sich mit 13 Jahren als 17jährige aus, damit sie einen 20jährigen Freund hatte. Netterweise war sie nicht mehr nach der Trennung mit mir befreundet, weil sie anscheinend ihrer Mutter an jenem Wochenende als Alibi gesagt hatte, dass sie bei mir übernachtet, aber ich davon nichts wusste. Es kam der Kontrollanruf, meine Mutter wusste von nichts, da ich mit Sid gerade unterwegs war und ihre Mutter fand durch einen weiteren Anruf heraus, wo sie steckte, ging dort hin und zeigte ihrem Freund den Kinderausweis ....
Ich hatte glücklicherweise nicht Probleme solcher Art, da ich mich einfach noch nicht in diesem Alter für Jungen in einer solchen Art und Weise interessierte.Die Jungen aus meiner Umgebung fand ich zu kindisch, die Älteren zu alt für mich. Und gefunkt hatte es auch nie - also warum dann eine erzwungene Beziehung mit irgendjemanden in meinem Alter, wenn ich nicht einmal das Interesse an einer Beziehung hatte. Nur, um dazu zu gehören?

Mehr oder weniger hatte ich mein Schicksal damals gewählt, kein Teil dieser Klassengemeinschaft gewesen zu sein. Ich glaube auch bis heute, dass es eigentlich ganz gut war. Ich meine, ich bietete ihnen nicht Paroli, wenn sie andere Mitschüler schickanieten, sondern freute mich, meine Ruhe zu haben. Eigentlich ziemlich selbstsüchtig - das würde ich inzwischen anders machen. Aber damals hatte ich praktisch kein Selbstbewusstsein und wenn dir dann noch von einem Großteil des täglichen Umfelds das Gefühl gegeben wird, dass eh aus einem nie was werden kann, das resigniert man, versucht still und unauffällig zu bleiben und freut sich, wenn man in Ruhe gelassen wird.
Letztendlich war ich also einfach nur ein frustriertes, feiges Mädchen, dass keine Lust hatte, sich selbst aufzugeben, um ein Teil der Gemeinschaft zu werden. Das ist weder arrogant gemeint noch will ich damit Selbstmitleid erregen, sondern einfach nur ehrlich gemeint.

Aber warum sollte ich heimlich trinken, mich auf Partys schleichen oder rauchen?
Meine Eltern haben bei mir mir antiauthoritärer Erziehung das richtige gemacht - ich hatte weder das Bedürfnis Alkohol zu konsumieren oder zu rauchen, weil ich alles durfte. Ich sollte es nur nicht heimlich tun und ich sollte immer die Verantwortung tragen, wenn ich Scheiße baute.
Und Alk und Kippen schmeckten halt nicht und ich hatte nicht das Bedürfnis, cool sein zu wollen, indem ich anderen etwas durch sinnlose Rituale beweisen musste.

Wahrscheinlich war das der falsche Weg, mich salbst von den Anderen abzugrenzen, aber es gab wirklich nur wenige, zu denen ich einen guten Draht und Gemeinsamkeiten fand. Somit war die Schule und Konfirmationsunterricht- allesamt aus meiner Klasse in meiner Gruppe - ein Graus und Freizeitaktivitäten und Sid treffen schön.

Durch das schlechte Klima in der Klasse, das ich verspürte, waren meine Noten auch nicht gerade berauschend. Meine Eltern machte das natürlich wenig glücklich und das ich keine Ahnung hatte, was ich in Zukunft machen wollte, machte sie zusätzlich unglücklich und zog mich hinunter.

In der 9. Klasse kam mit einem Fast-Rauschmiss von der Schule meine Kehrtwende. Falsche Freunde, dumme Geschichte und im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, dass sie mich rausgeschmissen hätten, weil ich dann früher ein paar gute Freunde und meine große Liebe an der neuen Schule kennengelernt hätte.
Ich freundete mich ein wenig mit einigen Mädels an, die recht gut waren, wir lernten zusammen und meine Noten wurden besser.
Ich meine, innerhalb eines Jahres von einem Vierschnitt auf einen guten Dreierschnitt, sprich 2,8 zum Realschulabschluss zu steigen, kann sich doch sehen lassen. Auch meine Eltern gewannen wieder Vertrauen in mich, da ich nun nicht mehr so perspektivlos war. Das ich nicht gleich das Gymnasium besuchen konnte, scheiterte nur an meiner Englischnote - von heute aus gesehen unvorstellbar, aber wahr.

Ich überlegte zeitweise nach einem Praktikum, Klavierbauerin zu werden, entschied mich dann aber für ein Jahr höhere Handelsschule und danach das Wirtschaftsgymnasium, weil jemand in meiner Verwandtschaft auch so sein Abitur gemacht hat.

Und dann kam die Sonnenseite ...
Interesse an dem zweiten Teil?

3 Kommentare:

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