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22. August 2010

Tag 5, Dienstag, 10.08.2010: Entweder nackt, mit Federn oder überteuert

Dank der Terrorgrillen und des Meeresrauschens hatte ich kaum geschlafen. Meine Laune war also dementsprechend ausgelassen, aber nicht im positiven Sinne. Die sanitären Anlagen – fast wieder mangels Schlaf vergessen – gaben mir dann endgültig den Rest, obwohl das starke Tauen innerhalb des Zeltes und auch auf dem Erdboden der Außenwelt, der auf diesem Platz deshalb rot und klebrig wie nasser Lehm war, schon genug Launemacher war.

Es heißt ja, im Urlaub lernt man viel über sich selber. Wenn das der Fall ist, so lerne ich in diesem Urlaub schon innerhalb von vier Tagen, ab September nicht nur eisern wie immer für die Studiengebühren zu sparen, sondern auch für einen schönen Urlaub irgendwo mit Sid oder meinem Freund. Am besten ein fauler All Inclusive Urlaub an einem weißen Sandstrand, die hier ja nirgends zu finden sind. Und natürlich mit gratis Wlan, um nicht irgendwelche hässlichen, lieblosen Postkarten zu verschicken, sondern gleich bei Deviantart seine eigenen Schnappschüsse hochzuladen.

Wahrscheinlich aufgrund meiner supertollen Laune mutiere ich im Vergleich zu den vorherigen Tagen zum Fresssack und esse zwei untere Hälften von kleinen Aufbackbrötchen mit Nutellaschmiere, die ich deshalb als Schmiere bezeichne, weil sie schon morgens um 8 Uhr extrem flüssig ist, eine obere Hälfte mit Kirschmarmelade und trinke dazu 2 ½ Gläser meines heiß geliebten Apfelbananensaftes, der leider mehr und mehr zuneige ging.

Die Hitze wird trotz der relativ frühen Uhrzeit immer höllischer und als ich noch ein letztes Mal die supersupertollen Sanitäranlage, die einfach nur ohne Worte sind, besuche, brauche ich etwa 10 Minuten, um irgendwo noch Klopapier und dann auch noch eine passierbare Toilette zu besuchen. Anscheinend war es aber dafür günstig und zusätzlich bekamen wir noch 10% wegen unserer dänischen Campingkarte. So pi mal Daumen waren wir dann am Ende bei 30 Euro für drei Personen Der Fächer hingegen war inzwischen mein bester Freund und einfach die Erfindung für Nordlichter, die plötzlich dem Mittelmeerklima ausgesetzt sind. Meiner Mutter vermachte ich deshalb auch meinen alten besten Freund und Fächerersatz: Eine Weleda-Broschüre, die ich nur dank der wundervollen Yasmin erhalten hatte, als wir am 01.08. an der Kasse beim Rossmann im Hauptbahnhof in Berlin standen. Die Weleda Granatapfel-Anti-Aging-Creme hat zwar ziemlich gestunken im Vergleich zu meinem wohl duftenden Nuturkosmetik-Augenmakeupentferner von Terra Naturi (=Müllereigenmarke, mehr dazu zu lesen bei Tag 1+2), aber sie durchfeuchtete die Haut wirklich gut und war sicher etwas Gutes zum Testen für Haut über 30. Und die Broschüre erfüllte somit auch noch einen tollen Zweck.

Wie auch immer – zurück zum Thema! Wir fuhren weiter zum Sightseeing. Um bereits 11 Uhr flimmert die Luft schon auf dem Asphalt schon so sehr, das man eigentlich nur noch das starke Bedürfnis hat, in der Sonne oder im Schatten – je nach Sonnenempfindlichkeit und persönlichen Vorlieben – rumzugammeln und dies allen anderen Bedürfnissen bevorzugt.

Ich träume also weiter im VW-Bus bei brütender Hitze von meinen Urlaub und nächsten Jahr und plane, dass Sid noch zwei Paletten bei Shades of Pink für mich bestellt, ich von MAC eh nichts mehr neues kaufe, weil da ja diese Sache mit Mamakonzern Estee Lauder und den Tierversuchen, die ja so essentiell zu sein scheinen, ist. Ansonsten wird hatlt nur noch Grundbedarf gekauft und auch nur wirklich Sachen, die ich auch wirklich nutze und die mich interessieren aus Limited Editions und nach Sortimentsumstellungen gekauft. Soviel zum Thema Kosmetik, aber ich muss noch einmal bei Tine bestellen, weil ich einer superlieben Freundin und mir diese tolle Rockchick-Tasche kaufen wollte. Dann kaufe ich Lebensmittel nur superbillig und am besten im Angebot ein (morgens Obst mit Joghurt oder Milch bzw. Sojamilch; mittags Nudeln oder Wraps – auch manchmal mensen gönnen, aber nur, wenn ich mit Kommilitonen mense; abends Eier, Joghurt, Feta oder Hüttenkäse mit Obst oder Gemüse – ich meine, Gurken oder Radieschen kosten ja nicht die Welt bei Lidl oder Penny) und spare somit eisern für meine Studiengebühren und für den Urlaub. Und wnn das nicht klappt, kann ich ja auch noch immer nebenbei jobben. Eine Kommilitonin aus meinem ersten Norwegischkurs hat mir beispielsweise die Arbeit im Obi Gartencenter empfohlen – das soll sehr nett sein. Und eventuell kann ich mich ja auch bei einer konservativen Agentur als Hostess bewerben, da ich inzwischen drei Fremdsprachen spreche und nächstes Semester wohl eine Vierte dazu kommen wird, da ein weiterführender Norwegischkurs wahrscheinlich leider nicht im Wintersemester zustande kommt. Vielleicht sollte ich ja in die Türkei, da ist man außerhalb der Hauptsaison mit 450 Euro pro Person all inclusive dabei für eine Woche. Und wenn man sich das innerhalb eines Jahres anspart, ist das ja gar nicht so viel – nur die Studiengebühren hauen halt immer schön ins Budget. Man lerne: Master in den neuen Bundesländern. Am liebsten Potsdam.

Während ich so vor mich hin überlege, wie das alles finanziell zu bewältigen ist und auf was alles ich verzichten sollte, kommen wir in Umag, einem Touristenzentrum an und ich bleibe im Auto, weil meine Eltern eh nur einen Bankautomaten suchen wollen. Kaugummi, eine frisch gefüllte Wasserfalsche und mein Fächer reichen mir derzeit zur Glückseligkeit, weil ich bei der Durchfahrt durch den Ort schon ein paar Blicke auf die Altstadt werfen und empfand sie als schlichtweg uninteressant.

Meinen Eltern, die nach 20 Minuten bereits zurückkehren, geht es ähnlich und deswegen fahren wir weiter nach Novigrad, das bereits seit der Römerzeit existiert und im lateinischen Citta Nova hieß. Auf Deutsch bedeuten somit – wer hätte es gedacht – der Name neue Stadt. Während der Fahrt suche ich nach einem geeigneten Campingplatz für die Nacht, aber vier von sechs in der Gegend haben FKK-Pflicht. Irgendwie hat keiner Lust darauf, weil im einem der vier Reiseführer davor gewarnt wurde, sich an edleren Teilen zu verbrennen, weil man das mit der Sonneneinstrahlung an empfindlicheren Stellen eindeutig unterschätzen kann. Also kommen für uns nur zwei Campingplätze für diese Nacht in Frage.

Zunächst kauften wir am Ortsrand bei Plódine ein. Die Preise dort sind zwar in Kuna, aber vergleichbar mit deutschen Preisen. Nur die Lino Cormflakes zum Beispiel kosten fast zwei Euro bei nur 225 Gramm Inhalt kosteten mehr als Vergleichbares in Deutschland, obwohl ich vermute, dass der knuddelige Bär auf der Packung vielleicht in Kroatien einen Sonderstatus wie Cornflakes-Tierchen genießt und sich deshalb diesen teuren Preis leisten kann. An der Kasse kam ich dann auch zu der Erkenntnis, dass Kinderriegel hier Kinder maxi heißt, der Duplo dieser italienische Duplo ist, also nicht die längste Praline der Welt, die an der Kasse auch nicht vorzufinden war, sondern dieses Kinder-Bueno-mäßige Ding mit drei Kammern, dass ich mir auch schon mal mit Freundinnen bei Mäc Geiz aus Neugier im 3er-Pack nach der Schule gekauft habe. Dafür gab es unterhalb von Mars und Twix günstigere Rigel für 2,69 Kuna mit wohlklingenden Namen wie Kandi oder Mond. Ja, Mond … ich habe mich innerlich weggeschmissen, aber nach außern hin Contenance bewahrt. In Sachen Recherche zu dekorativen Kosmetika in Kroatien konnte ich allerdings nichts reißen. Gab es beim Aldi Süd tags zuvor zumindest noch die mir bekannte Marke Lacura und di mir unbekannt Marke Ombia ohne Tester, aber dafür eingeschweißt, für Drogeriepreise zu kaufen und auch einen Müller mit begrenzter Auswahl, fand man in diesem Supermarkt so rein gar nichts an dekorativer Kosmetik vor. Und ich dachte, ich als armes Dorfkind wäre schlimm aufgewachsen, da es im örtlichen Marktkauf nur eine Manhattan-Konsole gab,die ich über alles liebte, weil mir Basic im örtlichen Schlecker zu ramschig erschien und mir Rimmel und Maybelline Jade, die einzigen beiden anderen Marken, die es dort gab, zu teuer waren. Und irgendwie bin ich auch ein Manhattankind geblieben, weil ich mit den Produkten meist echt zufrieden bin. Und das ganz ohne Tierversuche! =)

Auch an Pflegeprodukten fand ich wenig in den beiden langen Regalen dieser Abteilung, die es nicht auch in Deutschland gab. Dazu gehörte nur die Marke Rosal, von der ich mir natürlich nichts kaufte, weil ich nicht wusste, ob dieses Unternehmen und/oder der Konzern, den diese Tochter gehört, Tierversuche machen.

(Kleine Anmerkung nur so nebenbei: Und das erwähne ich hier zum letzten Mal. Wenn ich mir etwas kaufe, dann solltet ihr ab jetzt davon ausgehen, dass ich diesem Unternehmen eine Email geschrieben habe und sie mir geantwortet haben, dass sie weder selber Rohstoffe testen noch Tests in Auftrag geben und das dasselbe für Zuliefererunternehmen oder den Mutterkonzern trifft. Ich glaube, einige haben mir einfach bislang nicht auf meine Mails geantwortet, weil ich mich viel zu fachlich ausdrücke und sie eben mit genau den eben genannten Fragen bekleistere. Und weil ich die, die mir antworten, dass es ja sooooo nötig ist, an Tieren zu testen, dann vorhalte, dass andere Unternehmen es auch schaffen, obwohl sie keine Naturkosmetik sind, nur bewährte Stoffe, die seit Dekaden im Einsatz sind, Produkte herzustellen und deren Unternehmensphilosophie viel positiver bei dem Kunden ankommt. Irgendwie scheinen sie da muksch zu sein, aber vielen hochpreisigen Marken geht es anscheinend am Arsch vorbei, wie man über sie denkt, weil sie ja genug Prestige haben, dass man sie eh kauft. Ich hab wirklich keinen Bock auf dieses Affentheater und kehre wohl allein schon aus Protest zu einer vertrauten Manhattan Mascara zurück, die bestimmt genauso schöne Wimpern macht wie eine von dieser oder jener Marke zum 5-10fachen Preis. Ich habe ja allgemein vor, minimalistischer die ganze Kosmetiksache anzugehen und dann nur noch das zu kaufen, was ich wirklich brauche. Zum Beispiel muss ich mir ganz genau angucken, was ich aus der herbstlichen Catrice LE will, hole mir höchstens ein Lidschatten-Duo und einen der Gel-Eyeliner aus der Essence Demin-LE und ansonsten interessiert mich auch derzeit allgemein wenig.).

Vor dem Supermarkt aßen wir im Supermarkt gekauftes, günstiges und sehr schaumiges Eis, das ganz nett schmeckte und ich genoss dazu einen wudervollen LIGHT Eistee, der sich eigentlich in Deutschland noch nicht so schimpfen dürfte, weil er immerhin noch 16 kcal bei 100 ml hat, also genauso viel wie ein Fruchtaromawasser mit Zucker drinn.

Bevor wir dann weiter rein nach Novigrad fahren, merkt mein Vater, dass er um 5 Kuna beschissen wurde. Genau diese 5 Kuna fehlen jetzt für die Parkuhr, weil er in Münzen nur noch 4 Kuna und 50 Lupa hat und der Mindestbetrag 5 Kuna ist. Deswegen macht er sich, während ich mich mit Sonnencreme eincremte, auf die Suche nach jemanden, der ihm 100 Kuna klein macht, aber anscheinend gibt es keinen, der so kleine Scheine und Münzen ei sich hat. Währenddessen fragte ich mich auch schon, welche Pafümerien und Drogerien es wohl in Kroatien geben muss, damit die kroatischen Damen, die man trotz Hitze überall sah, sich mit dekorativer Kosmetik eindecken konnten. Ich ahnte nicht, dass ich der Antwort bald entgegen gehen würde, als mein Vater den Wagen auf einen Supermarkt umgeparkt hatte, wo wir gratis parken konnten. Novigrad war verhältnismäßig klein, also glaubte ich, erst in Porec oder Pula auf die Antwort zu stoßen, aber plötzlich, kurz vor der Kirche, einer Sehnswürdigkeit des Ortes, fand ich mich vor einem Laden namens Kozmo wieder, schaute rein und sah, dass es eine Drogerie war, in die ich sofort hineinsprang inklusive des Handys meiner Mutter, um Undercover ein paar Fotos von eventuellen unbekannten Marken zu schießen. In Sachen Pafümeriekosmetik war der Pflege- und Duftanteil relativ normal, wie er halt auch in einer normalen Drogerie in Deutschland ist. Es gab auch einige High-End-Marken zu kaufen, aber halt nur einzelne, in Pappkartons verpackte Paletten von Dior, Chanel oder Estee Lauder. Alles ohne Tester und nur auf der Verpackung zu sehen. Also nichts, was ich brauche oder umbesingt haben will. Den einzigen Lippenstift, den ich jemals in der High-End-Kategorie begehrt habe, ist ein schon Jahre alter Dior-Lippenstift meiner Mutter und nicht wegen der Farbe, die mir nicht mal gefällt, finde ich ihn so stark, sondern wegen der Verpackung, die einfach nur mit einer Säule von Hundertwasser zu vergleichen weiß. In Sachen Drogeriekosmetik sieht es dürftig aus, denn selbst mein Dorf von damals ist vergleichbar mit der dürftigen Auswahl. Den Anfang macht die böse, böse L’Oreal-Konsole mit einen One Million Lashes-Mascara-Aufsteller in der Mitte der Konsole. Dahinter kommt Max Factor und zum Schluss Catrice mit der noch aktuellen Caramé LE. Und dazwischen eine große Essence-Konsole mit einer Limited Edition, die mir noch nie unter die Augen gekommen ist! Eine Limited Edition namens Lash Mania, noch zwei Mascaras, aber die Wimpern noch fast voll. Neben den eher dürftigen Glitzerwimpern sagen mir die schwarzen, edlen und noch relativ zierlichen Federwimpern zu und deshalb genehmige ich sie mit für 21,90 Kuno, was umgerechnet etwa 3 Euro sind. Ich meine, in der aktuellen Jolie hatten sie diesmal gerade eine Strecke über Starlooks gemacht und ähnliche Wimpern, aber die 3x so teuren von Artdeco, bei dem Lady Gaga Look verwendet. Danach gingen wir auch wieder zum Auto zurück und durch den Federwimpernkauf hatte ich unsere Kleingeldproblematik geändert, da mein Vater nun 9,50 Kuna mehr Kleingeld in der Tasche hatte.

Dann fuhren wir in Richtung Porec und trotz Eis am Vormittag machte sich bei mir am frühen Nachmittag langsam Hunger breit. Nur einen Rastplatz zum Mittag speisen fanden wir nicht, aber dafür sehe ich am Orteingang ein DM-Schildchen an einem Laternenmast und ebenfalls welche von Kaufland und Lidl, die jeweils den Weg zu der nächsten Filiale weisen.

Im Ort selber finde ich auch den DM, aber rein kann ich leider nicht. Es ist einfach zuviel los in diesem Örtchen. Obwohl der Ort – vergleichbar mit einer Kleinstadt – relativ klein war, standen überall, beinahe in jeder Ecke in der Altstadt, dicht an dicht gedrängt, Touristenabzocklädchen in mannigfaltiger Art. Da gab es die Taschen- und Schuhlädchen, die ihre Schuhe für 1 Euro das Paar einkauften und für 15 bis 20 Euro wieder verkauften, die altbekannten Souvenirläden mit allen möglichen Schnickschnack und natürlich Schmucklädchen mit Lederarmbändchen und wirklich billig gemachten Ketten. Alles in allen also nichts, was einen umhaut, der aus einer Gegend stammt, die selbst von solcher Abzocke lebt. In einem Laden hab ich glaub ich sogar wirklich echt gefälschte Ware gesehen, also echt wirkende Markentaschen … naja, wer braucht. Aber da ich nein zu den Originalen sage, sag ich nicht sicher ja zu Fälschungen.

Uns interessierte der ganze Schnickschnack nicht, denn wir waren hier um die Basilika des heiligen Ephrasius zu besuchen, die seit Mitte der 90er-Jahre zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Sie war von außen und innen ganz schön anzusehen und auch ziemlich alt, aber hate mich jetzt nicht um, weil ich von drei Tagen zuvor einfach durch Vierzehnheiligen einen Overkill an Verzierungen, Schnörkeln usw. hatte.

Auf den Rückweg kamen wir auch wieder an einem größeren Kozmo vorbei, aber dort gab es nichts neues für mich zu sehen: Nur Marken wie Essence, L’Oreal, Max Factor, Maybelline, Nivea und als einzige Marke, die ich aus Deutschland nicht kannte Miss Sporty, die ich ja aber schon in Koper vor zwei Tagen ramschig und überteuert fand.

Da es schon später Nachmittag war, als wir zu unserem Auto zurückkehrten, suchten wir nach einem Campingplatz. Bjela Uvela war zwar im Tester als ziemlich gut ausgezeichnet, aber der Platz direkt neben einem Naturistencamp verlangte 20% Aufschlag, wenn man nur eine Nacht dort übernachten wollte.
Beim zweiten Campingplatz nahe Vrsar hatten wir dann aber Glück. Wir hatten zwar keine Ahnung, wie teuer es werden würde, aber durften hier für eine Nacht bleiben und das nicht mit Nakedeizwang. Und neben Strom gab es sogar einen Internet Hotspot, ein überdachter, gut markierter Freiluftpavillon. Ich freute mich schon bei diesem Anblick wie ein kleines Kind und ich glaub, ich hätte selbst einen Euro gezahlt, wenn es hieß, dass ich endlich wieder mal meinem Freund, Eddi und Sid schreiben könnte. Also packte ich mein Zelt aus, packte alle meine Sachen rein, damit es nicht wegflog – Herringe waren bei diesm Kaliber von Lehmboden eh sinnlos, da konnten meine zierlichen Heringe nur verlieren – und pilgerte zum Pvillon meiner Träume. Dabei bemerkte ich auf dem Weg von der letzten Ecke des Campingplatzes, wo wir standen, zurück zum Eingang, dass es hier eine Menge Deutsche und nur ganz vereinzelt Holländer und Italiener auf dem Campingplatz und nur einen Belgier gab. Angekommen fragte ich einen Internetnutzer und der meinte auf Englisch zu mir, dass das Internet for free sei. Mein Herz machte einen Sprung.

Ich hechtete also ans andere Ende des Platzes zu unserem Stellplatz zurück, holte meinen Laptop aus dem hinteren Teil des Buses und schloss ihn an die Steckdosenleiste zum Aufladen. Die Zeit bis zum ersehnten Zeitpunkt vertrieb ich mir damit, mir die Fußnägel in „I sea you“-Grün und die Fingernägel in Himmelblau zu lackieren und meiner Mutter ein wenig beim Abendessen machen zu helfen. Heute war leider einer dieser Tage, wo man vor dem Abendessen aufgrund der sengenden Hitze nichts Vernünftiges vor Dämmerung essen konnte. Deshalb gab es einen Haufen Spaghetti mit Knoblauch-/Kräutersoße (ich vertilgte zwei große Teller) und Tomatensalat mit Zwiebeln. Wundervoll, wie ich wahrscheinlich durch Knoblauch- und Zwiebelaromen roch, schlenderte ich dann satt und zufrieden in Richtung Gratisinternet – was in Kroatien so ungefähr der Jackpot in Sachen Campingplatz ist. Dort berichtete ich per Twitter von den Federwimpern und es stellte sich eine meiner Vermutungen über die mir unbekannte Limited Edition als richtig raus: Yasmin, meine Berliner Perle, berichtete mir, dass es vor 3-4 Jahren, also noch bevor sie nach Berlin gezogen war, eben diese Limited Edition namens Lash Mania auch in Deutschland gab und sie dort wahrscheinlich die gleiche Sorte schwarze Federwimpern wie ich erstanden hat. Hieß: Die Leiterin dieser Kozmo-Filiale glaubte anscheinend, dass sie den vollen Aufsteller eh irgendwann noch mal verkauft kriegt und behielt deshalb den Aufsteller drinnen. Schön und gut, Wimpern und Wimpernkleber halten sich ja, aber dann noch die beiden verbliebenen nicht verkauften Lash Mania Mascaras der urigen Limited Edition im Aufsteller lassen? Ich denke, moralisch handeln ist was anderes …

Aber nicht nur dies beschäftigte mich. Ich versuchte auch meinen Freund per Skype zu erreichen, der leider nicht da war und schrieb daher mit Sid und einem Kumpel meines Freundes. Um 21 Uhr nach 1 ½ Stunden des Surfens, Onlinestellens meines Zweckenfremdungstags bei Youtube und Posten meines 3. Tages in Gefangenschaft des Urlaubs auf dem Blog hatte ich dann die Nase voll und packte zusammen, weil ein komischer Österreicher mit für mich undefinierbaren, starken Dialekt, neben seinen und anderen kleinen Kindern qualmte wie ein Tier. Unglücklicherweise zog der Rauch in dem freistehenden, windungeschützten Pavillon direkt zu mir. Aber trotz der Einräucherung bekam ich noch während des Ausschaltens meines PCs Mückenstich Nr. 15 und 16 an rechten Fuß und Bein verpasst. Eigentlich wollte ich diesen Platz gar nicht verlassen. Relativ ruhig, gute Badestelle, kostenloses, ungegrenztes, hyperschnelles Möderwifi (Wifi heißt Wlan dort, aber wenn man in Englisch einfach nach wireless internet fragt, wissen die auch schon Bescheid) …. Mein Traumplatz <3 Allerdings wollten meine Eltern, die schon bettfertig waren, als ich kurz nach 9 zurückkehrte, nicht so davon überzeugt, aber wollten zumindest morgen nochmal meinen Laptop für Onlinebanking nutzen. Ich huschte also zum Mini-Bad Nr. 1 mit zwei Toilettenkabinen und zwei Waschbecken, weil in Mini-Bad Nr. 2 mit zwei Duschkabinen und zwei Waschbecken noch immer ein reger Betrieb durch die vom Stand durch den Sonnenuntergang Vertriebenen herrschte und probierte als eigentliches I-Tüpfelchen meine Müller Thermomaske in tierversuchsfrei aus. Sie wärmte wirklich, aber brannte nicht. Nur sie in einem öffentlichen Badezimmer zu handeln fiel mir ein wenig schwer, aber ich schaukelte das Maskenpferd schon. Nach einer Minute musste sie auch schon wieder abgewaschen werden und ich wusste zwar nicht, ob da irgendein sichtbarer Effekt war, weil der Spiegel auch zu weit entfernt war. Also wusch ich mich wie gewohnt zuende, putzte Zähne und gin zurück. Meine Eltern wollten eh ins Bett, also verzog ich mit meiner Restakkulaufzeit des Laptops in mein Zelt und hörte ein wenig Musik, um den Akku alle zu machen. Schließlich sollte er ganz leer sein, wenn ich ihn morgen früh aufladen würde. Dann entschlief auch mit eingepackten und vor Tau und Regen gesicherten Laptop (= einfach Wanderrucksack drüber, da sind nur Kleidungsstücke drinn = er kann leiden) zu den tropischen Klängen von rumlärmenden Grillen und Fröschen, die im Tümpel neben uns Radau machten, als würde die Welt gleich untergehen. Aber das Beste: Kein blödes, andauerndes Meeresrauschen!!

5 Kommentare:

  1. ich hab dir nen award verliehen =)

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  2. kinogeld geb ich dafür auch net aus.ich werde mir eher die dvd denn ausleihen wenn es soweit ist =)

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  3. Ich find Burts Bee ist auch sehr süß von der Aufmachunger der Produkte^^ Und die Produkte riechen alle toll

    Liebe Grüße

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  4. Der Manhattan Nagellack gehört zum Standartsortiment 96D. MeinJadore hatte ihn in ihrem meine 10 liebsten Nagellacke vorgestellt.

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  5. schöner Bericht. Da hat man das Gefühl dabei gewesen zu sein :D
    Das Design ist auch wirklich hübsch geworden

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