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21. Juli 2010

Köln, ein Treffen und ich - der Vorspann

Vorspann - den kann man überspringen, da er sich nur mit der Krux meiner Hinfahrt beschäftigt, die wie verhext schien: 3:30 Uhr morgens. Was macht normalerweise um diese Zeit? Schlafen, würde ich jetzt mal behaupten. Aber am 17.07. war das leider nicht so, denn da meine Nachbarn, von denen ich ja relativ viele hatte, wohl alle noch mit feiern beschäftigt waren, beschloss ich, mein Aufstehen vorzuverlegen und mir noch die Haare zu waschen. Da es noch überall in den anderen Wohnungen relativ laut war, machte es keinen Unterschied ob ich nun mir 5 Minuten die Haare kurz anföhne oder nicht.
Ich frühstückte kurz, was ich später noch als nutzvoll erwies, zog mein langes, frisch umgenähtes Kleid mit einer Leggins darunter an und radelte los in Richtung Bahnhof. An diesem Morgen war es wirklich total schön: vollkommene Stille, kaum ein Mensch unterwegs und Tau auf den Rasen und Büschen. Ob es bewölkt ist oder nicht, konnte man nur erahnen, denn es war ja gerade erst halb 5. Dennoch war ich heute hellwach, denn ich freute mich, die wundervolle Nadine und Nina wiederzusehen und auch einige andere kennenzulernen, die man sonst nur aus der Flimmerkiste - bei mir ist das mein Laptop - kennt.

Das ich zu diesem Treffen komme, war eher eine spontane Entscheidung, weil ich eigentlich schon im März eine Festivalkarte gekauft hatte, derer ich mich aber wieder enledigt hatte, weil die Bands, die angeblich schon so gut wie feststanden dann doch nicht kamen und mir das Geld für 2-3 Bands, die ich mochte, zu schade war. Also lieber nach Köln, denn da war ich bereits seit 2007 mehr, was absolut schade ist. Köln ist für mich eine der nettesten Städte der Welt, wenn man mal den kleinen Mit-Eier-Schmeiß-Zwischenfall in Chorweiler von ein paar einfältigen Kindern außer acht lässt. Aber das ist eine andere Geschichte, die zwar nicht für Köln spricht, aber egal. In der Stadt an sich habe ich nur nette Erfahrungen gemacht.

Wenn ich einen Laden suchte - und das passierte mir nicht nur einmal, sondern bereits fünf oder sechs Mal in dieser Stadt - beschrieben sie einen nicht nur den Weg, sie gingen mit dir dort hin! Sowas habe ich bislang in keiner Stadt erlebt. Man hat immer das Gefühl, diese Menschen dort haben dort immer gute Laune. Wie gut die Laune bereits morgens um sieben in den Zügen werden könnte, konnte ich ja nicht ahnen ...

So ging ich meines Weges auf das übliche Gleis 6 (nein, nicht 8 1/4 - ich muss euch enttäuschen, ich bin leider keine Hexe), um in Richtung Heimat zu fahren - nur, dass es gerade einmal, und das war anders als sonst, 10 vor 5 war und ich nur eine Stunde mit dem Metronom fahren würde, in den ich nun, etwas bedröppelt vom Schlafmangel und dennoch extrem hibbelig, einstieg. Kaum einer fuhr um diese unmenschliche Zeit bis vielleicht auf ein paar Heimkehrer von diversen Partys. Somit hatte ich beinah ein ganzes Abteil für mich und entspannte samt mp3-Player noch ein wenig. Die Fahrt an sich war unspektakulär wie immer, nur das man dieses Mal zwischen den Bergen und Wolken ab und an die Sonne, die gerade aufging, erhaschen konnte. Nach einer Stunde stieg ich vom bequemen Doppeldeckerzug, der mal wieder 10 Minuten Verspätung mir sich schleppte, in eine kleine Regionalbahn um. Naja, eigentlich stieg ich nicht richtig um, man könnte es eher als hektisches Rumgerenne bezeichnen, da ich wie viele den Zug, der netterweise auf uns wartete, noch rechtzeitig erreichen wollte. Mit Glück sprang ich noch rein und eine weitere unspannende Stunde verging.

Dann kam ich um Viertel nach 7 in Löhne (Westpfahlen) an, und was soll ich sagen: Zum ersten Mal an diesem langgezogenen Morgen litt ich Höllenqualen. Mein Frühstück bestand aus einem Glas stillem Wasser und zwei Scheiben Knusperbrot mit Marmelade und mehr als eine 1,5-Liter-Flasche Mineralwasser hatte ich mir als Proviant nicht mitgenommen, weil ich annahm, dass es selbst in den verschlafensten Umsteigebahnhöfen irgendeine Möglichkeit da sein müsste, etwas zu essen zu kaufen. Doch ich schien mich getäuscht zu haben, denn trotz einer halben Stunde Aufenthalt fand ich nach 15 Minuten Abgrasen des Bahnhofes und seiner Umgebung keine Spur zu verkaufender Lebensmittel. So stellte ich mich ans Gleis und stöpselte wieder meinen kleinen, geliebten mp3-Player mit langer Akkulaufzeit ein, damit ich mir das Ghettoblaster-Geplärre drei halbnackter, geschminkter 35jähriger anhören musste. Die hörten eine Art Schlagermusik mit Texten, die so unter der Gürtellinie waren, dass Frauenarzt (also der Rapper) sie nicht besser hätte schreiben können. Deswegen hat es meiner Meinung nach auch nicht den Anspruch, Musik genannt zu werden ^^"

Nach dieser endlos erscheinenden halben Stunde Aufenthalt stieg ich dann in einen ziemlich vollen Zug in Richtung Düsseldorf. Schon dort kam ich wieder in den Genuss weiterer Junggesellen samt Wodkaflaschen und Bierkästen. Versteht mich nicht falsch, Junggesellenabgeschiede sind sicherlich was Schönes, weil man sich einmal vor der Ehe noch so richtig austoben kann. Aber kann man das dann nicht einfach an einem Ort zelebrieren, wo man weniger Leute belästigt? ich denke, ich werde da eines Tages mit guten Beispiel vorangehen ;)

Junggesellenabschiede sind zwar völlig normal an einem Samstag, aber dass die Fahrt apprupt in Bielefeld endete nicht. Ich hatte noch immer meinen mp3-Player an als eine Durchsage von wegen "Personenschaden", "Hamm" und "Zug endet hier" kam. Na super, dachte ich, jetzt bricht sicher die totale Panik aus. Und ich irrte nicht. In der Bahnhofshalle herrschte Chaos, da sowohl ICEs als auch Regionalbahnen zwischen Bielefeld und Hamm stillstanden. Und besonders die ICE-Fahrer drehten verständlicherweise am Rad, da der Personenschaden schon um halb 7 stattgefunden hatte und die Strecke erst frühstens wieder um 11 Uhr freigegeben werden würde. Als dann die Durchsage kam, dass demnächst Ersatzverkehr eingerichtet werden würde, hastete ich zum Busplatz an die Bushaltestelle 3 - es würde voll und ungemütlich werden, denn schon jetzt fuhren einige zurück oder drehten wild am Rad und nahmen Ausdrücke im Zusammenhang mit der Bahn in den Mund, die ich an dieser Stelle lieber nicht schriftlich festhalten will.

***

Es war kalt, der Himmel bedeckt und ich stand direkt am Schild von der Bushaltestelle 3, inzwischen seit 45 Minuten. Ich hatte zuvor mit meinen Eltern und meinem Freund telefoniert, wie unfähig die Bahn doch sei, hörte um mich herum wüste Beschimpfungen zu der gleichen Thematik und fror ein wenig in meinem langen Kleid mit Leggins drunter und meiner Sweatshirtjacke ... ich hoffte so sehr auf einen warmen Ort, ein Zugabteil, ein Auto, ein Bus. Es war inzwischen relativ frisch und windig geworden, es sah so aus, als würde es jeden Moment anfangen zu regnen - aber von einem Bus war bislang keine Spur. Als ich schon drauf und dran war, meinen perfekten Platz aufzugeben, um mir in der Bahnhofshalle ein warmes Getränk zu holen. Aber kaum hatte ich diesen Gedanken zuende gedacht, rollte der erste Bus ein. Ich ließ einige ältere Damen und Herren vor und stieg dann ein, ergatterte einen Sitzplatz und hoffte, es ging schnell los.

Ein Mann, der anscheinend entweder Turett-Syndrom hatte oder andernfalls sehr unhöflich war, machte mir allerdings einen Strich durch Rechnung zu machen. Der Bus würde etwa 20 Kilometer Autobahn fahren müssen, was hieß, dass Stehplätze nicht erlaubt waren. Dieser Mann, der von sich selbst sagte, er sei schwerstbehindert, schien das aber nicht einzusehen und randalierte solange, bis vier Männer ihn nach 15 Minuten aus dem Bus trugen. Das klingt geschrieben jetzt irgendwie harmloser, als es war, weil so eine Szene wirklich bleibenden Eindruck hinterlässt. Gegen halb 10 fuhren wie dann endlich los und ich setzte mir inzwischen nur noch das Ziel, bis etwa 12 in Köln zu sein ...

***

20 Minuten Busfahrt mit einem netten Mädel neben mir hatte ich hinter mir. Sie wollte ihre Mutter besuchen, kam gerade von der Arbeit und war totmüde und bereute es nun, nicht erst geschlafen und dann ihre Mutter besucht zu haben. Aber als wir in einem, mir unbekannten Kaff am Bahnhof vorfuhren trennten sich unsere Wege, weil wir in verschiedenen Abteilen landeten. Ich schaute auf dem Handy nach, wann der nächste Zug fuhr und betete dann, dass wir den um 10:01 Uhr noch schaffen würden ... aber meine Mitstehenden beruhigten mich, dass die Fahrt nur 15 Minuten dauern würde bis Hamm.

In Hamm angekommen hatte der Zug in Richtung Köln dann eh 10 Minuten Verspätung. Als er anfuhr, war ich zunächst irritiert, dass da "Krefeld Hbf" stand, aber Ortskundige versicherten mir, dass dieser Zug über Köln fahren würde. Also stieg ich ein und ging durch die Hölle. Um es in wenigen Worten zu Beschreiben: Atzenmusik mit Ghettoblaster auf voll aufgedrehter Lautstärke.

UNTZ, UNTZ, UNTZ, UNTZ, UNTZ

Die etwa 1 1/2 Stunden hielt ich es - wie auch immer aus ... einmal war kurz eine Band da, da war die Musik 5 Minuten abgestellt. Das war sehr erholsam. Den Rest der Zeit hab irgendwie überlebt und dann stieg ich aus und war in Köln.

Wen würde ich wohl zuerst finden ... ob die Mädels noch immer vor dem Douglas am Hauptbahnhof standen?

Mehr dazu im nächsten Teil :)

1 Kommentar:

  1. Hallo,
    etwas komischer Ort für mein Anliegen, aber ich wusste nicht wohin sonst damit.
    ich habe im Essenceforum gelesen, dass du den Bodyshop Primer getestet hast und ihn so gut findest wie den Studio Secrets Primer. Jetzt kenne ich den aber auch nicht ^^. Welchen Primer hattest du denn? Den mattierenden oder den anderen? Ich wäre wenn an dem mattierenden interessiert, finda aber keine Testberichte... -.- Leider habe ich eine Mischhaut mit schnell fettender T-Zone. Auf Arbeit wird es manchmal ganz schön warm und ich habe keine Zeit nachzupudern. Wenn das gute Stück also tatsächlich gut und spürbar länger mattiert... Also ich würde mich freuen, wenn du dazu noch ein paar Sätze verlieren könntest (oder gibt es schon einen Blogpost? Habe nämlich keinen gefunden).
    Viele Grüße

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