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19. August 2010

Tag 4, Montag, 09.08.2010: Die Selbstmordleiter von Piran

Der Morgen hier war so ruhig, dass ich es wirklich schaffte, bis 8 durchzuschlafen. Die Mücken waren hier aggressiv, aber glücklicherweise war keine in meinem Zelt gelandet. Geregnet hatte es wohl auch nicht und getaut nur ein wenig. Ich kroch aus meinem Zelt, Outfit bestehend aus flattrigen T-Shirt, langem Rock und darunter einem Badeanzug, und frühstückte, 2 Scheiben Brot, 2 Gläser Saft. Herrlich. Als meine Eltern zum Abwasch gingen, räumte ich dann alles in meinem Zelt ein. Es war immerhin schon 9 Uhr! Dann ging ich noch mal kurz an den PC, weil ich ja tags zuvor abends Wlan hatte und Mara und zwei anderen Bekannten von mir zum Geburtstag gratulieren wollte – aber leider fand ich das Netz nicht mehr wieder.


Also ab zum Pool und zumindest noch 3 Runden im 50 Meter langen Salzwasserbecke (Gott sei Dank ungechlort!) drehen … das klingt jetzt nicht so anstrengend wie es war, denn das Wasser im Pool war irgendwie ziemlich unruhig. Dann hoppelte – und ja, da ich einfach barfuß war, hoppelte ichwirklich halbwegs – schnell zu den Frauenduschen, ekelte mich ein wenig, machte eine Duschkabine für mich sauber und duschte.


Was ich nicht eingerechnet hatte, dass meine Mutter und ich fast alles einpacken mussten, weil mein Vater sich mit der rheinländischen Frohnatur festgequatscht hatte. Aber egal, wir hatten ja Zeit und fuhren zunächst ach Koper, da es Montag war, wir unsere Vorräte auffüllen wollten und ich Zahnpasta und zum Duschen … ja, leider, obwohl ich mich sonst streng gegen diese Dinger widersetzte …. Flipflops kaufen wollte. Am Rande Kopers fanden wir eine große Kauflandschaft mit eine Einkaufszentrum namens Supernova, wo es unter anderem Müller, Spar und New Yorker gab, also einige bekannte Gesichter. Wir gingen aber zu Höfer auf der anderen Straßenseite, dass vielen vielleicht auch als Aldi Süd außerhalb von Deutschland bekannt sein könnte wie z. B. auch in Österreich. Dort kauften wir allerlei ein, aber die Zahnpasten dort sahen nicht so vertrauenerweckend aus. Und an schlimmsten fand ich, dass es dort keinerlei Cola light in diesem Laden gab – weder die echte noch ein billiger Verschnitt … meine Güte! Das war mein Todesurteil in Sachen Koffein, denn Kaffee, Cappuccino und Co. trinke ich ja nicht … meine Philosophie in Sachen Getränken ist nämlich so, dass ich nur Kalorien in Getränke investiere, die leer sind. Also Brause nein, Schorle oder Saft in Maßen super.


Wegen der noch fehlenden Zahnpasta gingen wir für die andere Straßenseite und betraten den Müller, der so gar nicht war wie der große, geräumige und gut sortierte thüringische Müller vom Samstag. Die verspiegelten Wände hatten den Charme einer ramschigen, privaten Pafümerie, die dazupassenden Supersonderangebotsaufsteller in Octagrammform ebenfalls. Ich sah mich bei den dekorativen Kosmetiker um und sah nur Pflege von teuren Marken wie Shiseido, Clinique und anderen Marken, aber keine dekorative Kosmetik von ihnen. Nur ein kleine Artdeco-Aufsteller war zu sehen, ansonsten herrschte die typische DM-Konsolen-Landschaft mit Marken wie L’Oreal, Max Factor und Essence. Essenceprodukte waren hier in Slowenien, wo es ja auch den Euro gibt, nur einen Tick teurer. Dann gab es noch eine normalgroße Konsole mit Boujours Paris, dass ich mit einer riesigen Konsole bereits von Budni kenne und somit in Deutschland auch vertreten ist und die mir gänzlich unbekannte, aber sehr ramschig wirkende Marke Miss Sporty, die Teils teurer als Essence war, aber wirklich Design- oder Qualitätstechnisch nichts hermachte. Ob diese Marke Tierversuche macht, weiß ich natürlich nicht, aber ich liebe sie selbst, wenn sie keine Tierversuche macht liebend gern links liegen.


Limited Editions oder Restekisten konnte ich leider nirgends finden … das fand ich wirklich sehr schade! In Slowenien könnte man ja eigentlich bestimmt tolle Funde machen, aber anscheinend kamen sie hier entweder nicht raus oder es wurde sich gleich auf sie gestürzt wie nichts Gutes … wer weiß das schon?


Für 75 Cent fand ich dann endlich eine tolle, günstige Zahncreme und da Flipflops nirgends in diesem Müller zu finden waren, beschlossen wir mal oben zu sehen. Die bei New Yorker waren leider nicht hundertprozentig für die Dusche geeignet, aber zum Glück gab es gleich daneben einen Sport 2000. Intersport war ein Traum dagegen, denn ähnlich wie bei Müller lautete in diesem Einkaufszentrum wohl die Devise, viele Produkte auf möglichst wenig Raum zu quetschen. Dennoch fand ich schöne für 5 Euro und fand dann 5 Minuten später endlich mal die Kasse, die wirklich zwischen all der Ware und den superengen Gängen in dem relativ großen Laden relativ versteckt war. Meine Mutter und ich mussten wirklich einmal alle markierten Wege abgehen, um diese unscheinbaren zwei Kassen zu finden.


Glücklich und bepackt schlenderten wir also mit Mini-Einkauf wieder aus dem Supernova Center heraus, um dann weiterzufahren nach Piran. Dort sollte es eine schöne Altstadt geben.


Auf dem Weg die Küstenstraße entlang machten wir außerhalb einer Ortschaft direkt am Meer halt für eine Mittagspause zum Essen auf einer Bank am Fahrradweg direkt am Meer. Himmel und Meer waren strahlend blau und die Sonne schien wie nichts Gutes. Und die Temperatur. Warm, aber nicht zu heiß dank angenehmen Küstenwind. Es gab keinen Sandstrand oder so, aber viele setzten sich einfach auf die Steine und badeten oder sonnten sich dort und außerdem segelten einige, z. B. eine Segelschule mit Kindern, die wirklich im Alter von 8-10 Jahren schon unglaubliche Manöver in ihren kleinen Booten hinlegten.


Auch meine 14 Mückenstiche aus Ankaran – die ersten sind bei mir immer die Schlimmsten bei mir, auch dieses mal, mein halber Oberarm war z. B. noch morgens durch einen einzigen Mückenstich angeschwollen – waren durch die Kombination Fenistil und Sprühpflaster erheblich besser geworden. Ich aß also 2 Scheiben Brot mit einmal Käse und einmal Weichkäse und nuckelte dazu glückselig aufgrund dieses schönen Anblicks an meiner Wasserflasche, noch immer gefüllt mit Leitungswasser.


Nach dem Essen fuhren wir die ganze Zeit am Meer entlang, dass einfach traumhaft beim Sonnenschein einsah. Da das Wetter sich jederzeit total schnell umschlagen kann, habe ich natürlich auch alles auf Video und Foto festgehalten – falls ihr wollt, kann ich ja mal ein Video mit meinen ganzen Bildmaterial veröffentlichen ;)


Im nächsten Ort gab es wieder DM-Werbeschildchen an den üblichen Laternenpfählen innerhalb der Ortschaft. Wir fuhren sogar an ihm vorbei, aber ihr wisst ja – ohne eigenes Geld läuft leider gar nichts. Überall staute es sich allerdings … Touristen unter sich halt …Auch ein Versuch, das Ganze Gestaute zu umfahren, misslang. Das die Südländer dort – sowohl einheimische Slowenen als ach zahlreiche italienische Touristen wie die Bekloppten fahren. Wir standen noch eine ganze Weile im Stau, fuhren dann im stockenden Verkehr einen Berg hoch und erblickten dort den Verursacher des Staus: eine unübersichtliche Baustelle, die alles blockierte und bis an den Anfang des Ortes bis zu diesem Ort hinter dem anderen Ende des Ortes für Stau sorgte. Direkt dahinter befand sich auch in der nächsten Haltebucht eine geniale Aussicht. Und da war ein Ort namens Fieso ausgeschildert – sorry, ein Insider!


In Piran gingen wir direkt hinter dem Ortsschild in ein Parkhaus, da wir nicht genau wussten, ob wir in der Stadt noch einen Platz bekommen würden. Aufgrund der extrem engen Parkplätze war das Einparken der pure Horror. Irgendwie schaffte mein Vater es dennoch, unser Monstrum nach einigen Anläufen in die enge Parklücke des Betonklotzes zu bekommen und schon von dort aus hatten wir eine herrliche Aussicht auf das glitzernde Meer. Unsere Intuition war aber richtig gewesen, in dieses mit 1,20 Euro die Stunde relativ günstige Parkhaus am Ortsrand zu fahren, denn unten ging es für Touristen nicht weiter und man war dazu gezwungen, unten zu parken, wo es allerdings schon rammelvoll war oder umzudrehen und in eben dieses Parkhaus zu fahren.


Durch die pralle Sonne gingen wir am Meer entlang in Richtung Ortskern … überall auf Beton und Felsen sonnten sich Menschen, was hier einfach üblich war, weil es so gut wie nirgendwo hier Sandstrand gab. Kies war schon das höchste der Gefühle und man konnte sich freuen, wenn der soweit reichte, dass man sich beim ins Wasser gehen nicht Abschürfungen durch spitze Felsen und ähnliches holte. Deswegen trugen auch die meisten Schwimmschuhe. An einen der Läden der Straße in Richtung historischen Ortskern entlang hatte ich dann eine Begegnung, die meinen ganzen Urlaub zum Positiven verändern sollte. In einem Schmuck-Touristenabzock-Geschäft flatterten für je 3 Euro verführerisch schöne weiße und schwarze Plastikfächer mit Blumenprints made in China herum. Ja, überteuert für billigen Plastikscheiß, aber in dieser Situation einen Pfennig für etwas, was unermesslichen symbolischen Wert. Ich wählte einen schwarzen mit recht schönen Blumenprint mit blauen Hintergrund und zahlte selber, denn Slowenien hat ja den Euro. Glücklicherweise hatte ich nämlich im Parkhaus noch mein kleines Chococatkopf-Portmanie eingesteckt und einen Zehneuroschein aus meinem regulären Portmanie rausgenommen. Das diese Investition sich schon innerhalb kürzester Zeit rentieren würde, erfahrt ihr zu späteren Zeitpunkt an anderen Tagen ….


An einem großen Platz angekommen fanden wir mit in der slowenischen, mediterranen Kleinstadtidylle ein Haus ganz unpassend im venezianischen Stil. Das hatte ein Mann aus Venedig einst, als die Gegend noch unter venedigscher Herrschaft stand für seine Geliebte in Piran bauen lassen.


Schräg gegeüber war auch direkt neben einer Bar eine schattige Gratissitzgelegenheit und mein Vater holte uns von einem 500 Meter entfernten Eiscafe Eis, was sich als ziemlich schwierig im Nachhinein herausstellte, weil das Eis in den Hörnchen schon halb geschmolzen war, als er wiederkam. Seine Auswahl für mich traf allerdings auch nicht so meinen Geschmack. Die obere der zwei Kugeln im Hörnchen schmeckte recht künstlich nach Tutti-Frutti-Aroma, aber sollte tatsächlich Banane sein. Keine besonders gute Banane, wenn sie so schmeckt. Die untere – richtig schön unpassend – war eine leider sehr authentisch schmeckende Kugel Cappuccino. Naja, vielleicht wisst ihr es noch nicht, aber ich hasse Kaffee und auch allerlei Kaffeepulvergetränke. Das einzige, was ich in Pulverform trinke sind Krümeltees und Chai. Deswegen kann ich mit Starbucks auch relativ wenig anfangen. Aber was will ich groß meckern? Es war gratis und kühlte einen bei der Hitze ab.


Abgekühlt wagten wir uns eine schmale, steile Gasse in Richtung Kirche des Ortes hoch, von den man aus einen wundervollen Ausblick haben sollte. Das sich da Einheimische mit Motorroller hoch und runterwagten - und das bei extrem holprigen Kopfsteinpflaster – war mir schon ein wenig suspekt. Erst recht, wenn einige keinen Helm und Schutzkleidung, sondern einfach in Shirt, Bermudas und Fliflops fuhren … in Deutschland würde sich sicher jeder darüber aufregen, aber naja: Andere Länder, andere Sitten und das mit dem Fahrstil hatte ich ja bereits berichtet.


Oben angekommen fanden wir einen herrlichen Ausblick über die ganze Stadt. Die chaotischen Bauten, die irgendwie nicht zusammenfielen und teils völlig schief und krumm waren, waren einfach herrlich von oben aus anzusehen. Die andere Seite gingen wir hinunter und an der Strandpromenade des Ortes zurück. Ein Paradies für all diejenigen unter euch, die gerne völlig überteuerten Plastikscheiß und ähnliche Ausgeburten Made in China für den Strandbesuch, als Mitbringsel oder wozu auch immer haben wollen. Überall kleine, zugerammschte Läden voller Zeug, dass man irgendwie nicht braucht, aber das alle Touristen trotzdem fleißig kaufen. Allerdings muss ich euch gestehen, dass ich als ehemalige Cuxhaven, die des Öfteren mal durch Duhnen oder an der Alten Liebe entlang streift schon viele der Souvenirs kenne, weil sie auch in Cuxhaven vielerorts verkauft werden. Also nicht alles kaufen, was einen über den Weg rennt – das ist mein Rat an euch. Man sollte sich eh immer überlegen, ob man die schicke Hippietasche oder die Ohrringe nicht für ein Viertel des Preises in Deutschland bekommt.


Beim Auto angekommen, was ein ganzes Stück zu laufen war, trinke ich tatsächlich ein Glas der slowenischen, nicht kalorienfreien Ekelcola. Schmeckt ekelig, wie Hustensaft, aber zumindest so erträglich, dass man es nicht wieder im hohen Bogen ausspuckt. Aber mit einem Glas Wasser hinterher gespült geht es. Dann ziehen wir uns um, denn bei diesem herrlichen Wetter muss man einfach das Meer genießen. Wir haben einfach das Bedürfnis, uns ein wenig im Meer zu erfrischen. Also ziehe ich mich um, meine Flipflops an und gehe nach unten. Ich muss sagen: Okay, ich hab es mit ihnen gut, weil mein Vater, der sich auf dem heißen Asphalt, den es auch auf dem Gehweg gibt, barfuss nach unten traut und bereits nah etwa 100 Metern resigniert und am hellgrauen Betonkantstein des Gehwegs lang läuft. ABER ICH HASSE SIE. Das Gefühl, sich mit den Zehen an sie zu Krallen, das Platschen, der Entengang. Wie konnte man sic so was freiwillig antun? Eines war klar: Diese Schuhe und ich würden außerhalb Sanitäranlagen und Campingplätze, die unsauber waren, keine Freunde werden. Danach würden sie wohl zum Schwimmbadschuh degradiert werden, falls sie dann noch genug in Stand sein sollen.


Unten an der Betonpromenade legten wir unsere Sachen an einem Baum ab und trauten uns frohen Mutes die etwa drei Meter hohe Leiter in Richtung Wasser hinunter. Wir wussten ja nicht, was wir tun. Erst auf der Leiter nach unten merkte ich, dass dieser Ab- und Aufstieg zum Wasser das wohl Hirnrissigste war, was sie hier hinbauen konnten: Der Stahl der Leiter war blank, die Form der Querstreben, an denen man hinunter und hoch kletterte und auch die Längsstreben für die Hände zum Festhalten rund. Da wir ja nicht die Ersten waren, die hie heute badeten, war die Leiter schon beim Abstieg nass. Ich krallte mich verzweifelt mit Händen und Füßen fest und rutschte trotz meines langsamen, extrem vorsichtigen Abstiegs immer wieder mit Händen und Füßen halb ab. Es graute mir schon von den Aufstieg, aber immer Moment wollte ich nur ins Wasser, wenn ich das schon überlebt hatte, egal wie. Die ersten zwei Meter waren extrem flach und voller spitzer Steine. Wenn man also die Leiter hinunterfiel, war man sicherlich ein Fall fürs Krankenhaus. Direkt dahinter ging es dann aber gleich in ungeahnte Tiefen. Schwimmen musste man auch kräftig, denn die Strömung hier war nicht ohne. Nach ein paar Minuten des Erfrischens hatte ich genug. Auch die Wellen waren nicht ohne, aber darin war ich erprobt, ich liebe schließlich das Gegenanschwimmen gegen Wellen. Mich guckten einige seltsam an, weil ich eine der ganz wenigen ohne Schwimmschuhe war, die wieder aus dem tiefen Wasser herauskrabbelte, aber spitze Steine kannte ich schon von einigen skandinavischen Stränden und wer schon mal beim Wattwandern im matschigen Priel in eine Keilmuschel getreten ist, der hält diese paar kleinen Abschürfungen aus. An den Beinen schnitt man sich eh eher als an den Füßen, denn Füße sind ja durch die Hornhaut ziemlich robust, sofern man sich nicht exzessiv alles mit dem Bimsstein oder der Fußfeile wegfeilt. Hoch war die Pein der blanken Leiter noch schlimmer, da ich nun vollkommen nass war, aber ich schaffte es tatsächlich, ganz ohne fremde Hilfe hoch zu krakeln – allerdings muss es ziemlich bescheuert ausgesehen haben, aber egal. Ich habe zumindest das Ganze überlebt. Allerdings kann ich nur den Kopf schütteln angesichts dieser Leitern und werde sicher das nächste Mal, wenn ich nach Piran fahren, den flachen Kiesstrand diesem Irrsinn vorziehen.


Nach dieser unerwartet beschwerlichen Aktion ging es wieder nach oben in Richtung Parkhaus, wo ich fröhlich vor mich hinquakend in meinen Platschsandalen hinplatschte. Für die drei Stunden zahlten wir 3,60 Euro, was für so eine Touristen- und Sonnenanbeterhochburg ein relativ moderater Preis war.


Aber nun sollte es, da es schon nach 17 Uhr war, auf Campingplatzsuche gehen. Wir versuchten es noch in den letzten Orten Sloweniens, die allerdings schon zu Istrien gehören. Da kam nur noch einer vor der Grenze zu Kroatien in Frage, nämlich einer im von Touristen überlaufenen Ort Lucia. Der sollte allerdings über 60 Euro für eine Nacht kosten und das bei nur drei Sternen. Also machten wir die Biege, denn in Bayern am Sehammersee hatten wir zu dritt mit Camper und Zelt, Strom und allen Drum und Dran 28,50 Euro gezahlt, in Ankaran für dasselbe 43 Euro.


Da uns ja nichts anderes übrig blieb, passierten wir gegen 18 Uhr die kroatische Grenze. Direkt an einem Leuchtturm suchten wollten wir au einen riesigen Campingplatz direkt am Meer, der leider aber überfüllt war. Deshalb wurden wir von der Rezeptionsdame weitergeschickt zu California Camping, der nicht in unserem ADAC-Campingführer zu finden war.


Trotz falscher Wegbeschreibung der netten Dame, die eventuell eine kleine Links-Rechts-Schwäche hat, fanden wir das riesige Areal und – ich fand es natürlich auf sarkastisch gemeinte Art und Weise total SUPER – gab es dort keinen einzigen Platz mehr mit Strom, denn die Stromkästen waren extrem spärlich gesät. Aber meinem Vater gefällt der Platz direkt an der kleinen halbwegs steilen, etwa 5 Meter hohen Felsküste so sehr, dass meine Meinung nicht im Geringsten zählt. Außerdem ist es eh zu spät mit 19:30 Uhr, um noch großartig weiter zu suchen. Meine Laune ist auf den Tiefpunkt aufgrund des für mich extrem schlechten Platzes, den ich durch den starken Wellengang und die Grillen als extrem laut empfinde. Das Schlafen dort wird sicher die reine Freude für mich, weil das sanfte Meeresrauschen aus einem ein wenig schallisolierten Camper sicherlich toll klingt, wenn man morgens aufwacht, aber es im Zelt ungefiltert auf einen niederprasselt. Die ganze Nacht lang.


Wer aber glaubt, es kann nicht mehr schlimmer werden: Doch, es kann! Ich sage ein Wort: Sanitäranlagen. Ich beschreibe euch das Ganze nicht näher, aber ich glaube, es reicht, euch zu sagen, dass mir aufgrund des Anblicks und allein schon der Benutzung der Toilette der Appetit auf das Abendessen vergangen ist. Hätten wir sie uns bloß vorher angeguckt … aber nein, es war ja schon zu spät. Wären wir heute Morgen rechtzeitig aus Ankaran losgefahren, wäre das nicht passieren. Ein Glück, dass wir morgen eh weiterfahren würden, denn dorthin musste man eh auf eine Ewigkeit auf einem Grobschotterweg laufen.

 
Während des Rückweges konnte ich zumindest schon planen, mich ohne Abendessen in mein Zelt zu verziehen. Meine Eltern waren noch immer am Wäscheleine aufbauen, als ich zurückkam. Somit musste ich auf ein letztes kurzes Abkühlen im Meer für heute verzichten, damit ich dafür Fotos vom Sonnenuntergang machen kann. Ich schnappte also meinen Klappstuhl, setzte mich an die ideelle Stelle und knipste drauf los.


Auf Urlaubstagebuch schreiben hatte ich keine Lust, denn mir blieb nur meine Akkulaufzeit. Also schrieb ich alles lieber auf Papier nieder. Als ich vom Sonnenuntergangfotos machen zurück kam, fuhren ein Haufen Deutsche in einem Auto mit Atzenmusik vorbei, mit Alkohol und Gejohle bewaffnet. Für die schämte ich mich natürlich fremd und Alles in Allem war ich von allen supersupersupersuperangenervt. Ich holte also nur noch Trinkwasser, aß etwas Gurke, machte mich bettfertig und sah in meinem Zalt Uhrwerk Orange, damit ich so müde war, um das laute Meeresrauschen und die Grillen zu ertragen und irgendwann einzuschlafen.

1 Kommentar:

  1. omg die leiter hört sich ja echt wahnsinnig gefährlich an,da wäre ich schisser nie im leben runtergeklettert.

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