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29. Mai 2012

Sarah Kuttner, Rassismus in der Literatur - alle haben eine Meinung, aber worüber?

Viele von euch haben vielleicht schon darüber gelesen, viele vielleicht auch nicht.

Derzeit gibt es eine Debatte zu Rassismusvorwürfen gegen Sarah Kuttner.
Die 33jährige hatte bei einer Lesung in Hamburg eine Stelle ihres neuen Buches zitiert, in der die Figur Luise über eine "Negerpuppe" lästerte. Daraufhin wurde sie von einem 37jährigen Mannmit äthopischer Abstammung angezeigt
Quelle: http://www.abendblatt.de/kultur-live/article2287261/Negerpuppe-bringt-Sarah-Kuttner-in-Bedraengnis.html

 In vielen Berichten, die ich gelesen habe, wurde es so dargestellt, als würde Sarah Kuttner eine Anekdote aus ihrer eigenen Kindheit erzählen, was ich einfach für schlechte Berichterstattung halte.
Genauso kann man diesen "Skandal" auch als Promo-Masche sehen. Das ist jetzt nicht meine Meinung, wurde aber vielfach im Internet geschrieben. Skandale verkaufen sich gut, insbesondere bei moralisch empfindlichen Themen wie Rassismus. Das wissen wir spätestens seit Thilo Sarrazin.

Dennoch finde ich die Rassismus-Debatte berechtigt, denn inwiefern ist Rassismus in Literatur berechtigt und muss man bei einer rassistischen Figur in einem Buch davon ausgehen, dass der Autor ebenfalls rassistisch denkt?

Schopenhauer, Marx, Luther - alle haben sich beispielsweise rassistisch gegen Juden geäußert. Die Liste lässt sich noch viel weiter fortführen ... Dennoch muss man die jeweiligen Zitate immer im kulturhistorischen Kontext sehen. Damals waren Juden eine Minderheit in Europa, die bewusst ausgegrenzt wurden. Da sie kein Handwerk ausüben durften, spezialisierten sich viele Juden auf Geldhandel und wurden somit mit den negativen Seiten dieses Berufs verbunden (so wie sich heute viele über Hedge Fonds und Banker  im Rahmen der Bankenkrise beschweren). Zusätzlich wurden sie durch Ghettos oder ständige Existenzbedrohung durch Pogrome isoliert von der restlichen Gesellschaft.
In der literarischen Epoche der Romantik dichtete (Karl) Theodor Körner Gedichte, die von vielen als  Kriegshetze gegen Napoleon gesehen wird.
Auch im Realismus bei Wilhelm Busch (Die fromme Helene oder Plisch und Plum) oder Gustav Freytag (Soll und Haben, "der Jude als Inbild des Kapitalismus" Quelle: http://www.zeit.de/2007/07/Antisemitismus_in_der_Literatur) finden sich antisemitische Äußerungen und rassistische Klischees, die im 19. Jahrhundert weit verbreitet waren.
Das allein Begriffe wie Heimat und Nation problematisch gesehen werden können, zeigt "Wolken.Heim" von Elfriede Jelinek, die in diesem Theaterstück, das eine Textcollage bekannter Dichter und Denker Deutschlands ist, diese Begriffe thematisiert und darauf hinweist, dass das rassstische Gedankengut weiterlebt.

Nach 1945 ist dennoch durch den zweiten Weltkrieg Antisemitismus und Rassismus zu etwas anderen geworden. Heute und spätestens seit der 68er Bewegung gilt allgemein die Norm in der Gesellschaft, dass man Menschen aufgrund äußerlicher  oder kultureller Andersartigkeit nicht verurteilen darf.

Wie sieht es aber in der heutigen Zeit mit rassistischen Inhalten in der Literatur?
Wie sollte man die Inhalte beurteilen und was sollte man über die Autoren dieser Werke denken?

3 Kommentare:

  1. Schön geschrieben! Viele sind so blöd und denken, Sarah Kuttner hätte von ihrer eigenen Kindheit erzählt ... ob es nun autobiografische Sichtweisen vertritt?
    Da müsste man das Buch lesen. Was gescheites dazu habe ich noch nicht gelesen.

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  2. Wayne interessierts? Ob nun Günther Grass oder Sarah Kuttner irgendwas schreibt oder sagt oder in China fällt ein Sack reis um?

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  3. Sarah Kuttner ist einfach dämlic, ich glaube, die hat diesen skandal selbst provoziert, damit sich ihr buch beser verkauft

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