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1. Mai 2011

[Diskussion] Warum man über Politik nicht im Internet diskutieren kann

Korrigiert mich, wenn ich mich täusche, aber ich denke, dass viele Menschen einfach emotional werden, wenn es um Politik geht, dann auf alte Kamellen angehen, die jeweilige Oposition aufgrund von Wahlversprechen in den Himmel loben (von denen nicht sicher ist, ob  sie auch eingehalten werden können, solange die Wahl nicht gewonnen ist und sie ein starker Koalitionspartner sind) ...
Ich beobachte bei Polittalks ab und an die Twitter-Timeline und was einige Kommunalpolitiker oder auch normale Politikinteressierte schreiben, kann man leider nur mit diesen Liedzeilen beschrieben:

"Du redest Quark
im Bundestag"
Die Ärzte - Quark
(hat seit fast 20 Jahren noch immer nicht nicht an Aktualität verloren)

Früher dachte ich, wie man auch 2009 sieht, dass man über Politik bloggen sollte, weil man solch wichtige Themen, die uns in allen Lebenslagen wie beim Strom, beim Einkaufen, bei den Straßen, auf denen wir gehen oder fahren und beim Arbeiten, im Diskurs lassen sollte.
Inzwischen bin ich älter und weiß, dass ich früher doof und blind war - der hermeneutische Zirkel halt. Du siehst ein, dass das Quark ist, weil in der Politik viel Halbwissen, viel Quark mit Soße und viel Vetternwirtschaft im Umlauf ist.

Außerdem ein weiteres Problem: Die Nicht-Partei wird immer nach Schwächen durchleuchtet, alles angegeriffen (selbst, wenn man ähnlicher Meinung ist) und die Privatperson urteilt auch oft vorschnell ohne abzuwägen, worum es geht und vielleicht auch, weil im persönlichen Umfeld Faktoren sind, die einen zu einer anderen Meinung kommen lassen als das, was die Regierung tut.

Um eine kleine Anekdote am Rande zu nennen:
Ich habe wirklich einen Politiker, der mir nicht ganz grün ist ... er ist nur auf Kommunalebene und ich habe ihn zu Schulzeiten befragt, was er denn über die wirtschaftliche Lage in dieser Stadt denke. Er sagte, im Protokoll, dass ich als Schnellschreiber mit Krakelklaue schrieb, festgehalten: "XYZ ist wirtschaftlich tot. Es kommen keine unternehmen mehr hierher." Diese Aussage hatte ich nicht erwartet, da war ich ganz schön baff.
Nun, Jahre später, hörte ich ihn sagen, dass er sich damit brüstete, dass er diese Stadt nie aufgegeben hat und dafür gekämpft hat, dass nun neue Arbeitsplätze aufgebaut werden.
Ehrlich, ich persönlich finde diesen Mann aufgrund dieser Erfahrungen suspekt, denn das war nur ein Beispiel von vielen, wo diese Person erst dies sagt und dann das tut ... und plötzlich das Gegenteil meint.
Aber nur, weil mir eine Person und dessen Attitüde oder gegensätzliche Aussagen nicht gefallen, heißt dies noch lange nicht, dass ich aufgrund dessen gleich die ganze Partei be- und verurteile.

Ein Politiker soll nach seinem Gewissen handeln, nicht vorrangig nach der Philosophie seiner Partei.

Ich halte mich also ruhig, bilde mir ohne Bild, aber mit anderen Zeitungen meine Meinung und warte ab, wie sich das Ganze entwickelt.

Natürlich habe ich auch schon überlegt, aktiv in die Politik, z. B. Hochschulpolitik zu gehen, aber derzeit weiß ich nicht genau, ob ich die Zeit dazu habe, weil mein Stundenplan dieses Semester recht voll ist. Ich denke, ich werde trotzdem mal nächste Woche einen Versuch starten und klar ist auch für mich, dass selbst, wenn ich nun aktiv Politik betreibe, dies - wie auch meine anderen Hobbies - kein konkreter Teil meines Blogs werden soll, weil ich eben auch so über Politik im Internet denke und keine Lust auf diesen politikzickenkrieg habe, wie man ihn zum Teil auf Youtube schon dank OpenReichstag erleben konnte und es auch heute gelegentlich erlebt. ;)

Was haltet ihr von politischen Diskussionen im Internet?

1 Kommentar:

  1. Ich lese sie durch, nehme aber nicht teil. Es gibt einfach zu viele Naseweise die einen in Partei XYZ schicken, einen beleidigen uswusf. Ich hab die Erfahrung geamcht, dass ich nur privat mit ner Hand voll leuten über Politik diskutieren kann ohne dass es in Streit oder Missverständnisse ausartet.

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